Yoga ist jener innere Zustand, in dem die Bewegungen der Gedanken und Gefühle zur Ruhe kommen.
Patanjali, Yoga sutra I,2

Yoga ist ein alter indischer Erkenntnis- und Erlösungsweg, dessen Ursprünge weit vor seiner ersten schriftlichen Erwähnung im alten Indien liegen. Er war ursprünglich ein Weg zur Befreiung aus dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, verbunden mit einem strengen asketischen Weg der Meditation. Durch die yogischen Techniken versuchte man die Begrenzungen der Körperlichkeit zu überwinden, um in die geistige Welt vorzudringen. Die Ansicht, dass der Körper auf dem spirituellen Weg ein Hindernis sei, änderte sich erst viel später unter dem Einfluss der tantrischen Bewegung. Aus dieser Zeit stammt der Hatha Yoga, die im Westen am meisten verbreitete Yoga-Richtung, die sich selber wieder in viele verschiedene Richtungen und Schulen aufgliedert.

In der Tradition des Hatha Yoga wird der Körper genutzt als Tor zur inneren Welt und im Sinne der Meditation auch als Tor zur geistigen Welt.
Mit Hilfe verschiedener Körper-, Atem- und Entspannungsübungen entwickelt sich eine verstärkte Achtsamkeit für die subtilen Vorgänge und die leisen Töne im Innern. Man kann sich einem Zustand innerer Stille annähern, so dass man entspannter, gelassener und in tieferer Verbindung mit sich selbst in den Alltag zurückkehrt.

Nebst dieser spirituellen Dimension hat eine regelmässige Yogapraxis eine starke Wirkung auf die Gesundheit. Sie vermag den Geist klar und ruhig, den Körper stark, gesund und vital zu erhalten. Das Körperbewusstsein wird geschult und die Wahrnehmung von sich selbst wird verfeinert und vertieft. Über einen längeren Zeitraum praktiziert, kann Yoga zu tiefgreifenden Veränderungen auf allen Ebenen des Seins führen.